Wofür habe ich die Ducati 999s vor allem aufgebaut? Ach ja, auf die Rennstrecke soll es gehen.
Wie jedes Frühjahr ist dafür der Saisonanfang in Anneau du Rhin. Und nach dem Max Riedo nun dieses Jahr wirklich seinen Ruhestand angetreten hat, sind wir dieses Jahr zum ersten Mal mit MaxDrive gegangen.
Wie jedes Frühjahr ist dafür der Saisonanfang in Anneau du Rhin. Und nach dem Max Riedo nun dieses Jahr wirklich seinen Ruhestand angetreten hat, sind wir dieses Jahr zum ersten Mal mit MaxDrive gegangen.
Doch der Weg dahin ist auf der Strasse
Die Ducati 999s wurde davor bei Andreas Daneffel abgeholt, einige kurze Fahrten wurden gemacht. Dabei habe ich mich immer besser an die 999s und ihre für mich extreme Sitzposition gewöhnt. Wie jedes Jahr im Frühjahr fahren wir im Mai nicht nur einfach 2 Tage im Kreis, sondern geniessen vorher 2 bis 3 Tage die Landstrassen in den Vogesen. Den Weg dahin nehmen wir dann jeweils entweder über den Schwarzwald oder über den Jura.
Dieses Jahr haben wir uns für den Schwarzwald entschieden, da das Wetter hier etwas weniger bescheiden schien als im Jura. Und doch ging es im Regenkombi los, da es zuhause noch nass war und immer wieder kleine regionale Schauer angesagt waren.
Schon nach wenigen Kilometern auf dem Weg zu einem sehr guten Freund, mit dem ich mich verabredet hatte, um gemeinsam nach Frankreich zu fahren, fuhr ich allerdings an einen Unfall ran. Ein 125er-Fahrer hatte auf seiner Supermoto offenbar die Nässe unter- und wohl sein Fahrkönnen überschätzt und flog noch eingangs einer Kurve geradeaus ab in die Wiese. Also, erste Hilfe für Mann und Motorrad geleistet, und mit 30 min Verspätung ging es weiter.
Mein Freund auf seiner Ducati Multistrada 1260 Pikes Peak machte sich schon Sorgen und fuhr mir entgegen. Wir trafen uns aber auf dem Weg und so ging es gemeinsam auf der Autobahn in Richtung Schwarzwald. Bei Bad-Säckingen haben wir dann den Rhein überquert und fuhren dann wieder östlich, um dann über das Albtal in Richtung Titisee zu fahren. Und auf dieser Strecke im Nassen, trotz Pirelli Corsa 3 auf dem Motorrad (ich bevorzuge die Produkte von Michelin) erlebte ich zum ersten Mal die Vorzüge der 999. Ein geradezu abartig gutes Gefühl für das Vorderrad, an Transparenz bisher nie erlebt, gepaart mit einem Fahrwerk, dass geradezu fantastisch transparent ist, gaben mir eine irre Sicherheit für die Fuhre. Ich war begeistert. Diese Begeisterung, die übrigens bis heute anhält, führte uns dann über das nördliche Ende des Titisee, wo wir feststellten, dass die Strasse in Richtung Todtnau gesperrt war. Also, folgten wir den Umleitungsschildern. Diese führte uns dann im sehr weiten Bogen über die Bundesstrasse nach Todtnau. So machten wir rund 60km Umweg. Und wir waren nicht allein. Gefühlt hunderte von LKW säumten den Weg in beide Richtungen. Und hier brach hervor, was ich schon bei meiner ersten Fahrt mit der 999 erlebt hatte: Kolonne fahren, dazu bei langsamen Geschwindigkeiten, ist mit der 999 NICHT lustig. Der Nacken und die Schultern meldeten dann langsam an, dass diese Position nicht mehr allzu lange zu halten sei. Über einige kleine Übergänge, die uns wieder sehr rutschige Passagen bescherten (wieder LKWs ohne Ende) und Regen später standen wir vor dem geplanten Restaurant ... und dieses war geschlossen, obwohl im Internet kein Hinweis zu finden war.
Vor Ort noch mit einem anderen Kumpel telefoniert, mit dem wir uns da treffen wollten .... und mein Freund auf der Multistrada bedeutete mir, dass sein Multistrada langsam nach frischem Sprit dürstete. Wenige Meter vor dem Restaurant kam auch an meiner Ducati 999 die Reserve-Leuchte. Also, wieder auf die Bikes, und los in Richtung Westen, Richtung Bad Krozingen. Dafür wählten wir das Münstertal.
Kurz nach dem höchsten Punkt in Richtung Staufen begann die Ducati an zu husten in den Scheitelpunkten. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sprint zu Ende ging. Und das schon 25 km nach dem die Reserve-Leuchte an ging? Öchöt, das geht aber hurtig. Keine 3 km später war Aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Nix ging mehr, trocken-trocken. Also, neutraler Gang eingelegt, alles aus und das machen, was ich auch auf dem Fahrrad am Liebsten mache: Mich klein und ohne zu bremsen den Berg runter rollen lassen. Dabei haben wir Geschwindigkeiten von bis zu 75km/h auf dem Tacho erreicht.
In Münster nimmt das Gefälle aber rapide ab und somit die Geschwindigkeit. So wird man natürlich zur mobile Schikane für alle anderen Verkehrsteilnehmer und in meinem Kopf rasten schon die Gedanken umher, wie wir wohl zu Sprit kommen würden. Doch da! Fast am Ende des Dorfes Münster erschien uns die Erlösung in Form einer ENI(muss ja eine italienische Tanke sein für eine trockene Ducati)-Tankstelle. Noch mit 15km/h reingerollt ... perfekt. Vollgetankt ... und der Vorbesitzer hatte nicht gelogen. Mit dem Zubehörtankdeckel geht doch mehr Sprit in den Tank als original.
Die 999 hat einen Tank mit 15l Tankinhalt im Serientrimm, mit dem Zubehör-Tankdeckel, der wegen fehlendem Schloss deutlich weniger Tief baut (kenne ich so ähnlich von meiner Multistrada) gehen doch über 0,7l mehr Sprit in's Fass.
Beide Ducatis voll getankt, weiter nach Staufen im Breisgau, und da zuerst mal ein Restaurant gesucht. Fündig wurden wir Bahnhöfle in Staufen. Lecker, genug und kreativ war das Mittagessen, und wir liessen es uns gut gehen.
Allerdings drängten die schwarzen Wolken, die vom Schwarzwald das Münstertal runter kamen, nach etwas über einer Stunde zum Aufbruch und so hiess es "Aufsitzen" und wir nahmen den direkten Weg in's Elsass nach Ensisheim ins Hotel, wo wir am späteren Nachmittag wohlbehalten ankamen.
Die 999 in die Tiefgarage gefahren, und .... die Motorenkontrollleuchte beginnt aufzuleuchten. Ernsthaft jetzt? Ich habe versucht, eine Fehlermeldung aus der Maschine zu kriegen ... nur zeigte das Display keine an. Ich versuchte, meine Sorgen zu verdrängen und wartete den folgenden Tag ab.
Dieses Jahr haben wir uns für den Schwarzwald entschieden, da das Wetter hier etwas weniger bescheiden schien als im Jura. Und doch ging es im Regenkombi los, da es zuhause noch nass war und immer wieder kleine regionale Schauer angesagt waren.
Schon nach wenigen Kilometern auf dem Weg zu einem sehr guten Freund, mit dem ich mich verabredet hatte, um gemeinsam nach Frankreich zu fahren, fuhr ich allerdings an einen Unfall ran. Ein 125er-Fahrer hatte auf seiner Supermoto offenbar die Nässe unter- und wohl sein Fahrkönnen überschätzt und flog noch eingangs einer Kurve geradeaus ab in die Wiese. Also, erste Hilfe für Mann und Motorrad geleistet, und mit 30 min Verspätung ging es weiter.
Mein Freund auf seiner Ducati Multistrada 1260 Pikes Peak machte sich schon Sorgen und fuhr mir entgegen. Wir trafen uns aber auf dem Weg und so ging es gemeinsam auf der Autobahn in Richtung Schwarzwald. Bei Bad-Säckingen haben wir dann den Rhein überquert und fuhren dann wieder östlich, um dann über das Albtal in Richtung Titisee zu fahren. Und auf dieser Strecke im Nassen, trotz Pirelli Corsa 3 auf dem Motorrad (ich bevorzuge die Produkte von Michelin) erlebte ich zum ersten Mal die Vorzüge der 999. Ein geradezu abartig gutes Gefühl für das Vorderrad, an Transparenz bisher nie erlebt, gepaart mit einem Fahrwerk, dass geradezu fantastisch transparent ist, gaben mir eine irre Sicherheit für die Fuhre. Ich war begeistert. Diese Begeisterung, die übrigens bis heute anhält, führte uns dann über das nördliche Ende des Titisee, wo wir feststellten, dass die Strasse in Richtung Todtnau gesperrt war. Also, folgten wir den Umleitungsschildern. Diese führte uns dann im sehr weiten Bogen über die Bundesstrasse nach Todtnau. So machten wir rund 60km Umweg. Und wir waren nicht allein. Gefühlt hunderte von LKW säumten den Weg in beide Richtungen. Und hier brach hervor, was ich schon bei meiner ersten Fahrt mit der 999 erlebt hatte: Kolonne fahren, dazu bei langsamen Geschwindigkeiten, ist mit der 999 NICHT lustig. Der Nacken und die Schultern meldeten dann langsam an, dass diese Position nicht mehr allzu lange zu halten sei. Über einige kleine Übergänge, die uns wieder sehr rutschige Passagen bescherten (wieder LKWs ohne Ende) und Regen später standen wir vor dem geplanten Restaurant ... und dieses war geschlossen, obwohl im Internet kein Hinweis zu finden war.
Vor Ort noch mit einem anderen Kumpel telefoniert, mit dem wir uns da treffen wollten .... und mein Freund auf der Multistrada bedeutete mir, dass sein Multistrada langsam nach frischem Sprit dürstete. Wenige Meter vor dem Restaurant kam auch an meiner Ducati 999 die Reserve-Leuchte. Also, wieder auf die Bikes, und los in Richtung Westen, Richtung Bad Krozingen. Dafür wählten wir das Münstertal.
Kurz nach dem höchsten Punkt in Richtung Staufen begann die Ducati an zu husten in den Scheitelpunkten. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sprint zu Ende ging. Und das schon 25 km nach dem die Reserve-Leuchte an ging? Öchöt, das geht aber hurtig. Keine 3 km später war Aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Nix ging mehr, trocken-trocken. Also, neutraler Gang eingelegt, alles aus und das machen, was ich auch auf dem Fahrrad am Liebsten mache: Mich klein und ohne zu bremsen den Berg runter rollen lassen. Dabei haben wir Geschwindigkeiten von bis zu 75km/h auf dem Tacho erreicht.
In Münster nimmt das Gefälle aber rapide ab und somit die Geschwindigkeit. So wird man natürlich zur mobile Schikane für alle anderen Verkehrsteilnehmer und in meinem Kopf rasten schon die Gedanken umher, wie wir wohl zu Sprit kommen würden. Doch da! Fast am Ende des Dorfes Münster erschien uns die Erlösung in Form einer ENI(muss ja eine italienische Tanke sein für eine trockene Ducati)-Tankstelle. Noch mit 15km/h reingerollt ... perfekt. Vollgetankt ... und der Vorbesitzer hatte nicht gelogen. Mit dem Zubehörtankdeckel geht doch mehr Sprit in den Tank als original.
Die 999 hat einen Tank mit 15l Tankinhalt im Serientrimm, mit dem Zubehör-Tankdeckel, der wegen fehlendem Schloss deutlich weniger Tief baut (kenne ich so ähnlich von meiner Multistrada) gehen doch über 0,7l mehr Sprit in's Fass.
Beide Ducatis voll getankt, weiter nach Staufen im Breisgau, und da zuerst mal ein Restaurant gesucht. Fündig wurden wir Bahnhöfle in Staufen. Lecker, genug und kreativ war das Mittagessen, und wir liessen es uns gut gehen.
Allerdings drängten die schwarzen Wolken, die vom Schwarzwald das Münstertal runter kamen, nach etwas über einer Stunde zum Aufbruch und so hiess es "Aufsitzen" und wir nahmen den direkten Weg in's Elsass nach Ensisheim ins Hotel, wo wir am späteren Nachmittag wohlbehalten ankamen.
Die 999 in die Tiefgarage gefahren, und .... die Motorenkontrollleuchte beginnt aufzuleuchten. Ernsthaft jetzt? Ich habe versucht, eine Fehlermeldung aus der Maschine zu kriegen ... nur zeigte das Display keine an. Ich versuchte, meine Sorgen zu verdrängen und wartete den folgenden Tag ab.
Und nochmals 2 Tage Strasse
Die nächsten 2 Tage waren geprägt vom Fahren im Elsass und in den Vogesen. Dabei fuhr Jonathan mit seiner Ducati 1098R vorne weg, während wir hinter ihm her fuhren. Wie tags zuvor hatte ich meinen Rucksack auf dem Rücken, um das Regenkombi von mir und von Kollegen zu transportieren.
Gleich an der ersten Steigung hatte ich einen Krampf in der Wade des linken Beines, was dazu führte, dass ich zuerst mal Lockerungsübungen ausführen musste. Dabei verlor ich so richtig Boden auf die Kollegen. Danach ging es einigermassen, aber schnell war mir klar, dass Haarnadelkurven mir mit der 999 nicht liegen.
Daraufhin fuhr ich mal weiter vorne, um von meinen Superbike-Kollegen Patrick und Roger etwas abzugucken und siehe da: Ja, es ging deutlich besser. Und ja, es stimmt: Mit einem Superbike muss man das eine oder andere Mal anders fahren, damit die Linie nicht nur stimmt, sondern man damit auch schnell ist.
Als Patrick dann am Sonntag anbot, mir den Rucksack abzunehmen ÜBERRASCHUNG! Ohne so ein Ding auf dem Rücken geht es effektiv VIEL besser!
Wir lernen: Tankrucksack kaufen.
Gleich an der ersten Steigung hatte ich einen Krampf in der Wade des linken Beines, was dazu führte, dass ich zuerst mal Lockerungsübungen ausführen musste. Dabei verlor ich so richtig Boden auf die Kollegen. Danach ging es einigermassen, aber schnell war mir klar, dass Haarnadelkurven mir mit der 999 nicht liegen.
Daraufhin fuhr ich mal weiter vorne, um von meinen Superbike-Kollegen Patrick und Roger etwas abzugucken und siehe da: Ja, es ging deutlich besser. Und ja, es stimmt: Mit einem Superbike muss man das eine oder andere Mal anders fahren, damit die Linie nicht nur stimmt, sondern man damit auch schnell ist.
Als Patrick dann am Sonntag anbot, mir den Rucksack abzunehmen ÜBERRASCHUNG! Ohne so ein Ding auf dem Rücken geht es effektiv VIEL besser!
Wir lernen: Tankrucksack kaufen.
Und doch nicht Rennstrecke
Die letzten 2 Tage, also Montag und Dienstag, ist dann Kreisefahren auf dem Ring angesagt. Doch leider begann am Sonntagabend bei der Fahrt zum Hotel die Kupplung durchzurutschen. Im 4. Gang voll aufgezogen rutschte die Kupplung bei rund 4'000 U/min durch, auch im 5. oder 6. Gang.
Darum stand die Entscheidung fast sofort: Nach Hause fahren, Motorrad tauschen.
Also habe ich sofort den Entschluss gefasst, das Sicherheitstraining am Montagmorgen ausfallen zu lassen, um die 999 konstant nach Hause zu fahren. Stattdessen nähme ich die Multistrada mit brandneuen Reifen (Michelin Pilot Road 6) und mache mich mit ihr auf den Weg zur Rennstrecke.
Die Fahrt (je nach Verkehr) dauert etwa 2 Stunden und 15 Minuten, so dass ich es locker bis zum Mittagessen schaffen könnte, wenn ich vor 7 Uhr morgens im Hotel losfahre.
Also fuhr ich um 0645 Uhr los und machte mich auf den Heimweg. Während die Heimfahrt mit den 999 verdammt kalt war, aber nicht viel Regen, fing es kurz nach meiner Ankunft an zu regnen wie hulle. In kurz: Ein Boot wäre das bessere Verkehrsmittel gewesen.
OK, kein Problem, denn der Pilot Road 6 schien ein hervorragender Regenreifen zu sein, aber die Reifen waren nigelnagelneu, hatten noch nie einen Zentimeter auf der Straße fahren müssen, so dass es zumindest am Anfang ein gewisser "Nervenkitzel" war, mit der Multistrada zu fahren.
Ich habe bereits erwähnt, dass ich die 999er 3 Tage lang im Schwarzwald und in den Vogesen gefahren bin. Das Umsteigen auf die Multistrada war wie das Umsteigen auf eine Chopper.
Der Lenker war im Vergleich zur 999 verdammt nahe an der Brust. Die Fussrasten, obwohl modifiziert, waren an einem so entspannenden, nach vorne orientierten Ort ... umwerfend. Und dann das Handling! Heiliger Strohsack, ist das Ding wendig im Vergleich zur 999. Die 999 ist perfekt ausbalanciert, liegt stabil wie ein Fels in der Brandung, aber es ist anstrengend, sie zu fahren, und die Sitzposition hat etwas von Folter.
Die Multistrada ist im Vergleich zur 999 wendig wie ein Mountainbike.
Aufgrund dieser riesigen Unterschiede fühlte ich mich auch nach 2 Stunden Fahrt auf der Strecke noch immer nicht wohl.
Um 13.20 Uhr begann die Streckenzeit. Ich brauchte einen ganzen Stint, um das Vertrauen in die Multistrada wieder zu erlangen. Das Gefühl für das Vorderrad auf der 999 ist überwältigend. In den drei Tagen zuvor war ich mit der 999 bei Nässe weitaus schneller als alle meine Freunde, einfach das Fahrwerk so transparent ist. Du weisst jederzeit, was der Vorderreifen macht und warum. Es ist schwer vorstellbar, dass man die Kontrolle über das Motorrad verlieren könnte.
Die Multistrada hingegen ist auch sehr transparent, besonders im Vergleich zu allen anderen Mehrzweckmotorrädern, aber immer noch Lichtjahre von der 999 entfernt. Wie bereits erwähnt, brauchte ich einen Stint von 20 Minuten, um mich an die Umstellung zu gewöhnen.
Nach diesem ersten Stint zog ein Gewitter auf. Der östliche Teil der Strecke war völlig nass, die andere Hälfte zu etwa 40% trocken, der Rest irgendetwas dazwischen. Ich LIEBE es, mit der luftgekühlten Multistrada bei nassen Bedingungen auf der Strecke zu fahren. Dafür gibt es folgende Gründe:
- lineare Leistungsentfaltung (wie bei der 999, btw)
- nie zu viel, aber immer genug Drehmoment, um den Superbikes zu folgen
- die P30/34 von Brembo bieten ein perfektes Bremsgefühl
- auch das Fahrwerk, aber auch die gesamte Geometrie und Ergonomie, entsprechen nicht mehr dem Original, sondern sind komplett auf mich zugeschnitten und eingestellt. Massgeschneidert.
Und nun war der Pilot Road 6 in der Lage zu zeigen, wofür dieser Reifen gemacht ist.
Lasst es mich so sagen: Die Fähigkeiten dieses Reifens sind SEHR nahe an denen eines Regenreifens.
Mit anderen Worten:
Im Nassen war ich mit meiner alten Multistrada der König, und im Trockenen habe ich auch nicht viel verloren, weil die anderen Fahrer nicht von ihrem Grip überzeugt waren.
60 Minuten später war alles wieder trocken und ich hielt meine Multistrada immer noch am Laufen, das Vertrauen war wieder da und ich konnte besser mithalten als ich dachte.
Der Dienstag war sogar noch besser.
Die Vorhersage sagte, dass es den ganzen Vormittag nass bleiben würde und dass es wahrscheinlich bis zum Mittag oder späten Nachmittag trocken werden würde.
Innerhalb dieser 4h Trainingszeit hatte ich nur am Dienstag für 2 Stints einen Kampf mit einer Suzuki GSX-R 1000 RR, Typ L7, in dem wir ungefähr gleichauf waren, auch wenn der Fahrer der Suzuki nur aufgrund der enormen Leistung auf den Geraden mit mir über die Runde mithalten konnte.
In den Kurven oder beim Überholen konnte er überhaupt nicht mithalten.
Auch keiner meiner Freunde konnte mithalten und sie wurden alle überholt oder gar überrundet.
So wurde die Multistrada zu DEM Motorrad für einen Tag.
Ganz ehrlich, die Multi war und ist immer noch das perfekte Motorrad für kleine Strecken. Wenn die Vmax nicht sehr hoch ist und man ein fähiger Fahrer ist, kann man immer mit 95% aller anderen Motorräder mithalten.
Zumindest kann ich das mit meiner Multistrada, wobei ich mir bewusst bin, dass ich eine große Menge an Modifikationen an der Multistrada vorgenommen habe.
Also: Das waren 5 geniale Tage Motorradfahren, wenn auch nicht wie geplant.
Darum stand die Entscheidung fast sofort: Nach Hause fahren, Motorrad tauschen.
Also habe ich sofort den Entschluss gefasst, das Sicherheitstraining am Montagmorgen ausfallen zu lassen, um die 999 konstant nach Hause zu fahren. Stattdessen nähme ich die Multistrada mit brandneuen Reifen (Michelin Pilot Road 6) und mache mich mit ihr auf den Weg zur Rennstrecke.
Die Fahrt (je nach Verkehr) dauert etwa 2 Stunden und 15 Minuten, so dass ich es locker bis zum Mittagessen schaffen könnte, wenn ich vor 7 Uhr morgens im Hotel losfahre.
Also fuhr ich um 0645 Uhr los und machte mich auf den Heimweg. Während die Heimfahrt mit den 999 verdammt kalt war, aber nicht viel Regen, fing es kurz nach meiner Ankunft an zu regnen wie hulle. In kurz: Ein Boot wäre das bessere Verkehrsmittel gewesen.
OK, kein Problem, denn der Pilot Road 6 schien ein hervorragender Regenreifen zu sein, aber die Reifen waren nigelnagelneu, hatten noch nie einen Zentimeter auf der Straße fahren müssen, so dass es zumindest am Anfang ein gewisser "Nervenkitzel" war, mit der Multistrada zu fahren.
Ich habe bereits erwähnt, dass ich die 999er 3 Tage lang im Schwarzwald und in den Vogesen gefahren bin. Das Umsteigen auf die Multistrada war wie das Umsteigen auf eine Chopper.
Der Lenker war im Vergleich zur 999 verdammt nahe an der Brust. Die Fussrasten, obwohl modifiziert, waren an einem so entspannenden, nach vorne orientierten Ort ... umwerfend. Und dann das Handling! Heiliger Strohsack, ist das Ding wendig im Vergleich zur 999. Die 999 ist perfekt ausbalanciert, liegt stabil wie ein Fels in der Brandung, aber es ist anstrengend, sie zu fahren, und die Sitzposition hat etwas von Folter.
Die Multistrada ist im Vergleich zur 999 wendig wie ein Mountainbike.
Aufgrund dieser riesigen Unterschiede fühlte ich mich auch nach 2 Stunden Fahrt auf der Strecke noch immer nicht wohl.
Um 13.20 Uhr begann die Streckenzeit. Ich brauchte einen ganzen Stint, um das Vertrauen in die Multistrada wieder zu erlangen. Das Gefühl für das Vorderrad auf der 999 ist überwältigend. In den drei Tagen zuvor war ich mit der 999 bei Nässe weitaus schneller als alle meine Freunde, einfach das Fahrwerk so transparent ist. Du weisst jederzeit, was der Vorderreifen macht und warum. Es ist schwer vorstellbar, dass man die Kontrolle über das Motorrad verlieren könnte.
Die Multistrada hingegen ist auch sehr transparent, besonders im Vergleich zu allen anderen Mehrzweckmotorrädern, aber immer noch Lichtjahre von der 999 entfernt. Wie bereits erwähnt, brauchte ich einen Stint von 20 Minuten, um mich an die Umstellung zu gewöhnen.
Nach diesem ersten Stint zog ein Gewitter auf. Der östliche Teil der Strecke war völlig nass, die andere Hälfte zu etwa 40% trocken, der Rest irgendetwas dazwischen. Ich LIEBE es, mit der luftgekühlten Multistrada bei nassen Bedingungen auf der Strecke zu fahren. Dafür gibt es folgende Gründe:
- lineare Leistungsentfaltung (wie bei der 999, btw)
- nie zu viel, aber immer genug Drehmoment, um den Superbikes zu folgen
- die P30/34 von Brembo bieten ein perfektes Bremsgefühl
- auch das Fahrwerk, aber auch die gesamte Geometrie und Ergonomie, entsprechen nicht mehr dem Original, sondern sind komplett auf mich zugeschnitten und eingestellt. Massgeschneidert.
Und nun war der Pilot Road 6 in der Lage zu zeigen, wofür dieser Reifen gemacht ist.
Lasst es mich so sagen: Die Fähigkeiten dieses Reifens sind SEHR nahe an denen eines Regenreifens.
Mit anderen Worten:
Im Nassen war ich mit meiner alten Multistrada der König, und im Trockenen habe ich auch nicht viel verloren, weil die anderen Fahrer nicht von ihrem Grip überzeugt waren.
60 Minuten später war alles wieder trocken und ich hielt meine Multistrada immer noch am Laufen, das Vertrauen war wieder da und ich konnte besser mithalten als ich dachte.
Der Dienstag war sogar noch besser.
Die Vorhersage sagte, dass es den ganzen Vormittag nass bleiben würde und dass es wahrscheinlich bis zum Mittag oder späten Nachmittag trocken werden würde.
Innerhalb dieser 4h Trainingszeit hatte ich nur am Dienstag für 2 Stints einen Kampf mit einer Suzuki GSX-R 1000 RR, Typ L7, in dem wir ungefähr gleichauf waren, auch wenn der Fahrer der Suzuki nur aufgrund der enormen Leistung auf den Geraden mit mir über die Runde mithalten konnte.
In den Kurven oder beim Überholen konnte er überhaupt nicht mithalten.
Auch keiner meiner Freunde konnte mithalten und sie wurden alle überholt oder gar überrundet.
So wurde die Multistrada zu DEM Motorrad für einen Tag.
Ganz ehrlich, die Multi war und ist immer noch das perfekte Motorrad für kleine Strecken. Wenn die Vmax nicht sehr hoch ist und man ein fähiger Fahrer ist, kann man immer mit 95% aller anderen Motorräder mithalten.
Zumindest kann ich das mit meiner Multistrada, wobei ich mir bewusst bin, dass ich eine große Menge an Modifikationen an der Multistrada vorgenommen habe.
Also: Das waren 5 geniale Tage Motorradfahren, wenn auch nicht wie geplant.